Aus dem Englischen von Philipp Schmoetten.
In E. M. Forsters einflussreicher dystopischer Erzählung Die Maschine (eng. The Machine stops, 1909) kontrolliert eine nebulöse Apparatur sämtliche Aspekte einer perfekten zukünftigen Gesellschaft. Tief unter der Erdoberfläche sind die Menschen, passiven Drohnen gleich, im Bienenstock der allumfassenden Maschine organisiert. Jegliches Erleben ist ausgeschaltet und durch technische Vermittlung ersetzt, der unmittelbare menschliche Kontakt ist zum abstoßenden Tabu geworden. Kuno, der Protagonist, versucht sich gegen den Status Quo aufzulehnen und ist auf der Suche nach der unvermittelten Welt jenseits der Kontrolle der Maschine.
Im Gegensatz zur offenkundigen Unterdrückung in George Orwells 1984 sind die Bewohner von Forsters Welt, verkörpert von Kunos Mutter Vashti, vollkommen zufrieden mit ihrem Los und nur der Leser erkennt den Albtraum, wenn, im direkten Gegensatz zu den üblichen eugenischen Vorschlägen, „ungebührlich“ starke Neugeborene euthanasiert werden, um die Entwicklung der Maschine nicht zu gefährden.
Der technologische Fortschritt, zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts von vielen als Befreiung von den Mühen der Arbeit gefeiert, wird von Forster als Gefängnis begriffen. So sind die Parallelen zu unserer Gesellschaft, über hundert Jahre nach dem Erscheinen der (recht langen) Kurzgeschichte, erschreckend offensichtlich. Unsere post-mechanische Welt wird derart vom Digitalen kontrolliert, dass ein Versagen der Rechner wohl unweigerlich ihr Ende zur Folge hätte.